Rezension
Norbert Leitgeb
Aber, Herr Doktor!
Treborn Verlag, Graz 2020
ISBN 978-3-9503859-9-1
Einer der fleißigsten Autoren ist unbestritten Norbert Leitgeb, in Graz beheimatet, Universitätsprofessor für Health Care Engineering an der TU Graz i.R. Schriftsteller und Gitarrist. Als Ausgleich zur wissenschaftlichen Exaktheit pflegt Norbert Leitgeb sein immenses Fabulierungstalent und schenkt uns in schöner Regelmäßigkeit stets unterhaltsame Gedichte, Kurzgeschichten und Essays, die in Literaturzeitschriften, Anthologien sowie Monographien erscheinen. Besondere Erwähnung verdienen die Leitgeb’schen Jugendbücher.
Der Rezensent hatte schon mehrmals das Vergnügen, Bücher des Autors vorzustellen. Dieses Mal widmet sich Norbert Leitgeb seiner eigenen beruflichen Zunft, nämlich der Medizin. Dass bei den Gedichten nicht mit Sarkasmus und versteckter Kritik gespart wird, versteht sich von selbst. Praktisch alle Zweige der Medizin – und das sind doch sehr viele – werden heiter, intelligent und unterhaltsam abgehandelt, wie das Inhaltsverzeichnis verspricht. Aus gegebenem Anlass wird auch eine heitere Beschreibung des Infektiologen gegeben: Ein Virus ist wie ein Gerücht, das rasend schnell die Runde macht (Zitat). Das Gedicht über den Intensivmediziner lässt Schlimmes ahnen. Noch ein Zitat über den Zahnarzt sei gestattet, den die Wiener bisweilen respektlos „Pappenspengler“ nennen. Zitat: Ich bin’s, der Zähne überkront, egal nach welchen krausen Moden. Das hat für mich sich stets gelohnt - denn Zahnarzt sein, hat gold’nen Boden!
Lange Rede, kurzer Sinn: Leitgeb lesen, lieber heut‘ als morgen - dann verschwinden deine Sorgen!
Rezensent: Wolfgang Groiss