Rezension

Kurt F. Svatek

Der gescheiterte Scheiterhaufen

Mikrogeschichten

TRIGA  Der Verlag, Gelnhausen – Roth   1. Aufl. 2021, 192 Seiten

ISBN 978-3-95828-286-5

 

Damit ist gemeint, dass sich üble Absichten  und Entwicklungen, die nach Katastrophen aussehen oft genug in ihr Gegenteil  verkehren können, dass eben das, was im ersten Moment wie ein Scheiterhaufen aussieht auf längere Sicht auch seine guten Auswirkungen haben kann.  Auch was nach  dem Ende jeder Hoffnung aussieht, trägt  Zukunft  in sich.

Kurt Svatek bedient sich bei dieser Demonstration der Form der Mikrogeschichten. Sie eignen sich sehr gut dafür, zahlreiche Beispiele vor zu tragen. Anfang und Ende liegen nahe beisammen, so dass, anders als im Roman, das Anliegen sehr schnell auf den Punkt gebracht wird. Es können damit viele sehr disparate Themen betrachtet werden, wodurch ein ganzes Mosaik  an Gedanken entsteht und  ein Feuerwerk an Ideen gezündet wird.

Im vorliegenden Buch ist mit der Thematik des gescheiterten Scheiterhaufens ein Rahmen vor gegeben. Nicht immer geht es jedoch in den Texten darum, dass, frei nach Goethe, das Böse am Ende das Gute schafft, es trifft nur auf einen Teil der präsentierten microcontos zu, sondern auch darum, ein Weltbild zu vermitteln, welches  das Böse einfach ablehnt und entlarvt.

In allen Geschichten, ob sie nur zwei Zeilen umfassen oder eine Seite,  geht es um den Sieg  des Ausgleichs und der Vernunft  über  die  Überheblichkeit und Inhumanität, wobei auch  oft Humor und sich Wundern über die Narrheit der Welt zum Instrument  wird.  Dazu werden zahlreiche Beispiele  sowohl aus dem gesellschaftlichen  Bereich, ja dem Alltag,  als auch aus dem Bereich  der  Wissenschaft  genannt.

Die microcontos können nicht nur erzählen, sondern auch wunderbar informieren. Das Buch ist eine Zusammenstellung all dieser Elemente. Der schnelle Wechsel von einem Thema zum anderen macht die Lektüre lehrreich und unterhaltsam zugleich.

Bernhard Heinrich

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