Rezension

Mirakelgeschichten aus Christentum und Islam.

Sisyphus 2024, 100 Seiten

ISBN 978-3-903125-84-1

Diese Mirakelgeschichten aus dem Christentum und Islam sind in einer Sprache verfasst, die Staunen und Schmunzeln beim Lesen gleichermaßen weckt.

Der Autor wählte dafür einen Sprachstil, der weitgehend von Subjekten befreit ist. Es braucht einige Seiten des Lesens, um sich daran zu gewöhnen. Doch scheint mir, dass dieser Sprachstil die Narrative zweier Weltreligionen von ihrem institutionellen Hintergrund angenehm befreit und schlicht zu wunderbaren Geschichten werden lässt. Die Welt braucht Geschichten – und Geschichten von Jesus haben mich persönlich schon als Kind fasziniert. Ich freue mich, Mirakelgeschichten aus dem Islam in diesem Buch kennengelernt zu haben. Schnörkellos geschrieben, mit feinem Humor gewürzt: „Der Prophet aus Nazareth, als er sich seinerzeit in die Wüste begab, um zu fasten, tat dies wahrscheinlich auch nicht zur Gewichtabnahme, sondern zur geistigen Stärkung gegen Versuchung und Zweifel.“ (S. 43)

Ich könnte mir gut vorstellen, dass dieses Buch im Ethikunterricht eingesetzt wird. Wer es aufmerksam gelesen hat, kann sicher auch das Rätsel am Ende von Seite 94 lösen. Eine faszinierende Art, ein Buch zu beenden. Chapeau!

Ingeborg Hofbauer (2024)